Anbindung an Vi Kalk (Plan-/Vorgabezeiten)

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1. Zeitermittlung in Vi Projekt

 

Vi Projekt unterscheidet zwei Arten von Zeiten:

 

Planzeit

die Planzeit ist die Zeit für die Dauer eines Prozesses/Vorganges

Vorgabezeit

die Vorgabezeit ist die Zeit für die aufzuwendende Zeit zur Erledigung der Arbeit

 

Im Beispiel könnte das heißen:

 

Vorgang Bemusterung:

-Planzeit vier Wochen für den Prozess von der Vorbereitung, über die Bemusterung selbst und die Berechnung bis zum Abschluss durch Unterschrift des Kunden

-Vorgabezeit 24 Stunden für die Vorbereitung (vier Stunden), die Bemusterung (zwölf Stunden) und die Berechnung/den Abschluss (acht Stunden)

 

In der Bemusterung ist also auf einen Zeitraum von vier Wochen eine Arbeitsleistung von drei Tagen geplant.

 

 

Zeitenfestlegung

 

Plan- wie auch Vorgabezeit werden in Vi Projekt im Vorgang festgelegt. Hier ein Beispiel aus einen Master-Bauzeitenplan:

 

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Im Master-Bauzeitenplan werden nur die Werte für die Plan- und Vorgabezeit gepflegt, die weiteren Spalten haben spezielle Bedeutungen:

 

-2. Spalte: Korrekturfaktor Eigenleistungen: Verlängerungsfaktor für die Ausführung in Eigenleistung

-3. Spalte: Korrekturwert für die Erhöhung der Zeiten im Projekt

 

Für die Herkunft der Zeiten eines Vorganges gibt es im Vorgang drei verschiedene Möglichkeiten, einstellbar im Ausprägungskennzeichen:

 

Planzeit aus Bauzeitenplan / Vorgabezeit aus Bauzeitenplan

Planzeit aus Bauzeitenplan / Vorgabezeit aus Vi

Planzeit aus Vi / Vorgabezeit aus Vi

 

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Das Ausprägungskennzeichen steuert die Übernahme der Daten aus Vi Kalk wie folgt:

 

 

Planzeit aus Bauzeitenplan / Vorgabezeit aus Bauzeitenplan

 

Bei dieser Einstellung werden KEINE Zeiten aus Vi Kalk verwendet. Für die Verwendung in Vi Projekt werden nur die im Vorgang eingetragenen Werte für die Planzeit und die Vorgabezeit verwendet.

 

 

Planzeit aus Bauzeitenplan / Vorgabezeit aus Vi

 

Bei dieser Einstellung wird ausschließlich die Vorgabezeit aus Vi Kalk übernommen, für die Planzeit gilt die im Vorgang eingetragene Planzeit.

 

 

Planzeit aus Vi / Vorgabezeit aus Vi

 

Bei dieser Einstellung werden sowohl Plan- wie auch Vorgabezeit aus Vi Kalk verwendet. Hier ist es wichtig zu wissen, dass aus Vi Kalk nur ein Vorgabezeitwert geliefert wird, wenn die Vorgabezeit aus Stücklisten ermittelt wird. Aus der von Vi Kalk gelieferten (Stücklisten-)Vorgabezeit wird dann über die „Anzahl Mitarbeiter“ auf die Planzeit heruntergerechnet. Bei einer berechneten (Stücklisten-)Vorgabezeit von 120 Stunden und 3 Mitarbeitern („Anzahl Mitarbeiter“ = 3) wird dann eine Planzeit von 40 Stunden. Die Angabe „0“ für die „Anzahl Mitarbeiter“ = 3 wird wie 1 berechnet, d.h. Planzeit= Vorgabezeit.

 

Die Anzahl der Mitarbeiter findet sich hier:

 

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2. Zeitermittlung/-hinterlegung in Vi Kalk

 

In Vi Kalk können Zeiten auf zwei unterschiedlichen Wegen hinterlegt werden:

 

-Vorgabezeiten über Stücklisten

-Plan- und Vorgabezeiten über Positionen

 

 

Vorgabezeiten über Stücklisten

 

Stücklisten in Vi Kalk werden verwendet, um die Preisanteile für Material (über Artikelstücklisten) und Lohn/Leistung über Zeiten zu errechnen. Diese Lohnstücklisten werden für die Ermittlung der Vorgabezeiten für Vi Projekt herangezogen.

 

Die Hinterlegung einer Stückliste in Vi Kalk sieht so aus:

 

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Basis für die Stückliste sind die Lohngruppen, denen in der Stückliste Zeiten pro Einheit des Stücklistenkopfes zugeordnet werden. Im obigen Beispiel bekommt die Lohngruppe Spezialbaufacharbeiter Werk 5 Minuten Zeit für 1 m² Ständerwerk 6/16 KVH ohne Verzapfung für das Abbinden und zusammenbauen. Über alle Positionen in der Kalkulation ergeben sich somit Zeiten pro Lohngruppe.

 

Die Lohngruppe trägt neben dem Preis eine weitere für die Anbindung an Vi Projekt relevante Größe, die Beschaffungsart.

 

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Über die Beschaffungsart können die aus der Kalkulation kommenden Zeiten in Vi Projekt getrennt und einzelnen Vorgängen zugeordnet werden.

 

 

Plan- und Vorgabezeiten über Positionen

 

In Vi Kalk können die Zeiten aber auch OHNE Stücklisten direkt an Positionen angehängt werden. Dafür sind Zeitpositionen in einem speziellen Gewerk anzulegen, das unabhängig von den Ausbaustufen IMMER mitberechnet wird. Würde dieses Gewerk NICHT mitgerechnet, würden auch keine Zeiten errechnet und damit würden in Vi Projekt die zugeordneten Vorgänge nicht mehr mit Zeiten versehen und wären damit nicht mehr sichtbar. Das aber darf nicht sein, denn selbst wenn die Vorgänge nicht im Leistungsumfang der Kalkulation liegen, so müssen Sie dennoch (in Bauherrenleistung) ausgeführt werden und brauchen folglich auch eine Planzeit!

 

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Die Pflege dieser Zeitwerte erfolgt in der Position, auf dem Register Schnittstellen in der Positionsbearbeitung.

 

Wie zu ersehen ist, können auf dieser Ebene Vorgabe- und Planzeit separat erfasst werden, es gibt hier keine Notwendigkeit einer Umrechnung über die Mitarbeiteranzahl.

Wenn das Kennzeichen Fest nicht aktiviert ist, wird die Zeit mit der berechneten Menge der Position multipliziert, ansonsten wird die berechnete Menge ignoriert.

 

In erster Linie dient diese Angabe der Zeiten für die Ermittlung der Planzeiten für Vorgänge, die nicht über Stücklisten berechnet werden.

Die Angabe von Vorgabezeiten ist natürlich optional, die Vorgabezeiten haben keinen Einfluss auf die Planzeit.

 

Wie man sieht, kann man damit dynamische Zeiten ermitteln. Im Extremfall ergibt die Berechnung auch 0 (z.B. für Erdwärmebohrungen, wenn eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kalkuliert wurde).

 

Äquivalent zu den Lohngruppen zur Zeitermittlung haben auch die Positionen eine Beschaffungsart, die auf dem Register Allgemein einzustellen ist.

 

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Über die Einstellung der Beschaffungsart können die aus der Kalkulation kommenden Zeiten in Vi Projekt wiederum getrennt und einzelnen Vorgängen zugeordnet werden.

 

 

 

3. Zuordnung von Zeiten aus Vi Kalk zu Vorgängen

 

Die Zuordnung von Zeiten aus Vi Kalk – egal ob über Stücklisten oder Zeitpositionen – erfolgt im Vorgang auf dem Register Bauzeitenplanzuordnungen. Anzugeben sind hierbei:

 

Gewerk/Gruppe/Position aus Vi Kalk

Beschaffungsart

Geschosse

 

Ergebnis ist dann folgende Zuordnung (Geschoss = leer -> alle Geschosse):

 

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Damit kann abhängig von der Einstellung des Ausprägungskennzeichens im Vorgang Plan- und/oder Vorgabezeit ermittelt und im Vorgang des Projektes hinterlegt werden.

 

 

 

4. Sinn und Zweck der Dynamisierung der Bauzeitenpläne in Vi Projekt

 

Mit der Verknüpfung von Vi Kalk und Vi Projekt im Bereich der Zeiten haben wir ein extrem mächtiges Werkzeug, die Projekt-Bauzeitenpläne zu dynamisieren und zwar AUTOMATISCH. Das betrifft zwei wesentlich Bereiche:

 

Die Länge der Vorgänge

Planzeit > 0 aus der Kalkulation

Die Notwendigkeit der Vorgänge

Planzeit = 0 aus der Kalkulation

 

 

Damit nehmen wir dem Ersteller der Bauzeitenpläne zwei wesentliche Tätigkeiten ab, nämlich die Ermittlung

ob Vorgänge ausgeführt werden müssen ("Hat der Kunde Blitzschutz gekauft?")

wie lange die Vorgänge dauern werden, wenn sie ausgeführt werden müssen.

 

Gerade das Ausblenden der Vorgänge bietet die Möglichkeit, sehr feine Bauzeitenpläne mit allen erdenklichen Varianten abzubilden, die durch die Verbindung zur Kalkulation dann auf die wirklich auszuführende Leistung eingeschränkt werden.

 

In diesem Beispiel ist ein Vorgang Blitzschutz im Projekt enthalten, aus der Kalkulation aber mit Planzeit = 0 übergeben worden, daher im Bauzeitenplan enthalten, aber mit einer Planzeit von Null versehen.

 

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Solche Vorgänge sind (ausgegraut) nur im Bauzeitenplan zu ersehen, aus allen anderen Funktionen aber ausgeschlossen:

 

Druck Bauzeitenplan

Rückmeldung Termine

Ausführung Workflows